Universitätsarchiv der Ludwig-Maximilians-Universität München

 

Kontakt

Institution
Universitätsarchiv der Ludwig-Maximilians-Universität München
Land
Deutschland
PLZ
80539
Ort
München
Straße
Geschwister-Scholl-Platz 1
Telefon
089 / 2180 72100
Fax
089 / 2180 9972100

Leitung

Dr. Susanne Wanninger

Geschichte

Die Geschichte des Universitätsarchivs reicht zurück bis ins Jahr 1497. Damals wurde im Alten Kolleg der Universität Ingolstadt ein Hörsaal durch eine Trennwand geteilt. Das neu entstandene Zimmer diente fortan als Lagerraum für das Schriftgut und die Wertgegenstände von Rektorat und Senat sowie der Artistenfakultät; trotz räumlicher Vereinigung wurden die Bestände beider Institutionen weiterhin als separate Archive betrachtet.
Neben dem Archiv von Rektorat und Senat sowie den Archiven der Fakultäten existierten auch Registraturen und Archive diverser universitärer Behörden. Eine ernsthafte Bereinigung dieser vielfältigen Archivlandschaft konnte erst ab dem dritten Viertel des 19. Jahrhunderts in Angriff genommen werden.
1800 kam es zur Verlegung der Universität und damit auch des Universitätsarchivs von Ingolstadt nach Landshut.
1826 folgte der zweite Umzug der Universität, nun von Landshut nach München. Wie schon beim ersten Umzug wurde auch diesmal nicht der gesamte Archivbestand geschlossen an den neuen Hochschulstandort transportiert, denn manche Teile blieben im säkularisierten Kloster Seligenthal, andere wiederum noch in Ingolstadt zurück.
Eine tiefgreifende Zäsur stellten die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs für das Universitätsarchiv dar. Zwar wurden zahlreiche Archivalien aus dem Universitäts-Hauptgebäude, in dem das Universitätsarchiv untergebracht war, ausgelagert; dennoch fiel ein Großteil der Archivalien den Angriffen zum Opfer.
1954 erhielt das Archiv neue Räumlichkeiten im Universitäts-Hauptgebäude sowie nach und nach archivisches Fachpersonal. 2008 zog das Archiv, vor allem wegen Platzmangels, aus dem Hauptgebäude aus, nachdem die Bestände inzwischen stark gewachsen waren und mehrere Außendepots angelegt werden mussten. Seitdem befindet es sich im nördlichen Münchner Stadtteil Freimann. Die Außendepots konnten aufgelöst werden, sodass alle Bestände wieder an einem zentralen Ort untergebracht sind.

Organisation

Seit Juli 2021 ist das Universitätsarchiv ein organisatorisch unselbständiger Teil der Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Bestände

Schwerpunktmäßig sind Unterlagen und Objekte ab dem 18. Jahrhundert vorhanden, jedoch datieren einige Archivalien zurück bis hin zur Gründung der Universität, teilweise auch auf die Zeit davor. Eine Urkunde aus dem Jahre 1346 (Seelgerätstiftung) ist das älteste im Archiv erhaltene Dokument.
Einen bedeutenden Teil des Archivguts bilden sach- und personenbezogene Unterlagen von Rektorat und Senat der Universität, vom Verwaltungsausschuss, von Fakultäten, Departments, Instituten und Lehrstühlen sowie von Universitätskliniken. Hier finden sich unter anderem Verwaltungsakten, Amtsbücher, spätmittelalterliche, frühneuzeitliche wie auch moderne Urkunden, Karteien und Register, dazu klinische Unterlagen und pathologische Sektionsprotokolle.
Außerdem existiert eine studentische Überlieferung, zum Beispiel in Form des historischen Bestands der für jeden Studierenden individuell angelegten Verzeichnisse der besuchten Lehrveranstaltungen (Belegbögen), der Straf- und Gefallenenakten sowie der Karteikarten aus der Studentenkanzlei. Mit den frühen Matrikelbänden bis hin zu den Studentenkarteien des 20. Jahrhunderts und einer nachfolgenden digitalen Verwaltung bei der Studentenkanzlei ist eine fast lückenlose Dokumentation der an der Universität immatrikulierten Studierenden seit deren Gründung 1472 gewährleistet. Historische Studentenakten, wie sie an anderen Hochschulen existieren, sind durch die Verluste im Zweiten Weltkrieg nicht überliefert.
Eine weitere umfangreiche Bestandsgruppe bilden die älteren und aktuellen Prüfungsakten, welche den Erwerb eines akademischen Grades – hauptsächlich Promotion, Magister, Diplom, Master, Bachelor – dokumentieren und von den Prüfungsämtern an das Archiv abgegeben werden.

Zugehörige Webressourcen

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